Aufregend buntes Nicaragua und El Salvador

Von Monteverde verabschiedeten wir uns nach Nicaragua. 1. Grenzübergang auf dieser Gruppenreise. Zur Grenze fuhren wir 4 Studnen mit dem Minibus, stellten uns in die lange Schlange mit den anderen Grenzgängern, vor allem Nica’s, wie sich die Nicaraguaner nennen. 

Zur anderen Seite liefen wir mit Sack und Pack durch 35°C stechende Hitze. Empfangen wurden wir von etlichen Sourvenierständen mit allen möglichen Krimskrams. Neuer Stempel in den Reisepass und ab ging es zum Chickenbus, kunterbunt bemalte in den USA ausgediehnte Schulbusse.. So werden hier Busse genannt in denen die Passagiere alles mitnehmen, auch lebendige Tiere, wie Hühner. Die kleinen Bänke wurden schnell mit 2-3 Menschen vollgestopft, während geschäftstüchtige Frauen im Bus gekühlte Getränke und Essen verkaufen wollen. Nach einer knappen, engen, wackeligen Fahrt stiegen wir schon wieder aus und nahmen Taxis bis zum Fähranleger. Ziel heute die Vulkaninsel: Ometepe im Nicaraguasee. 

Dort erwartete uns ein Homestay, wohnen in einer einheimischen Familie. Unsere Gastmutter Hilda wohnt zusammen mit ihrer jüngeren Schwester und deren Sohn. Ihre zwei Söhe wohnen in der Nachbarschaft und beherbergen je zwei Mädels unserer Gruppe. An diesem Abend aßen wir in der Famiie. Laura und ich bekamen sehr leckeres Essen, waren uns aber nicht sicher wie das nun abläuft, also fingen wir einfach an, da wir super hungrig waren vom ganzen Reisetag. Als wir schon fast fertig waren gesellte sich unsere Gastmutter dazu und versuchte mit uns eine Konversation zu starten. Leider ist mein spanischer Vokabelschatz immer noch sehr begrenzt und Lauras portugiesisch Kenntnisse helfen nur bedingt weiter, aber wir brachen das Eis und beim nächsten Frühstück ging das schon viel besser.

Für den nächsten Tag liehen Alex, Violetta, Laura und ich uns zwei Roller und entdeckten die Insel für uns. Stetige Begleiter entlang der Straße waren grasende Pferde und Kühe die über die Straße getrieben wurden. Eine Welt abseits des 21. Jahrhunderts. Am tollsten fanden wir den Frischwassserquelle-Swimmingpool.

Glasklares Wasser in einem aus Vulkanstein angelegtem Schwimmbecken.

Von Ometepe ging es mit der Fähre nach Norden ans Festland und weiter nach Granada, einer der schönesten Kolonialstädte Zentralamerikas. Ich war sofort verliebt. Kleine Gassen, saubere Straßen, renovierte Häuser, alte Kirchen. Bei heißen tropischen Temperaturen bekamen wir eine kleine Stadtführung.
 


Am ersten Abend bekam ich 4 weitere Abenteuere überzeugt mit mir auf eigene Faust zum Masaya Vulkan zu fahren und das Lava Schauspiel im dunkeln zu beobachten. Wir nahmen den local Bus bis zum National Park Eingang und fragten uns durch für eine Mitfahrgelegenheit rauf und runter und wieder zurück nach Granada. Wir mussten zwar einiges warten, da die Besucherzahl auf 13 Fahrzeuge begrenzt ist, damit bei einer ernsthaften Eruption nicht zu viele Menschen evakuiert werden müssen. Wir hatten 10 Min, die einfach nur überweltigend waren. Der Krater ist gerade 310m tief und lässt einen Blick auf fließende, sprudelnde Lava zu. Faszinierend was sich unter unseren Füßen so abspielt…🌋 


Das Timing sollte sogar für ein Treffen für meine kanadische Freundin Chelsea stimmen. Sie ist gerade mit ihrer Freundin durch Nicaragua unterwegs. Es war so schön sie wieder zusehen. 
Die letzte Station in Nicaragua war die Surfingturle Lodge in Poneloya. Einem so abgelegenem Ort, der nur per Boot zu erreichen ist. 2 Tage verbrachten wir dort direkt am Strand. Einfach nur entspannen. 




Mit dem Abschied aus dem Paradies stand uns ein 14 Stunden Reisetag nach El Salvador bevor. Mit dem Bus fuhren wir 3 Stunden bis an die Grenze in Potosí. Die Grenze war eine Militärstation, die wir nur mit besonderen Papieren betreten durften. Dort erledigten wir Grenzpapiere, warteten auf unser Boot und etwas länger auf den Käpten. Mit dem Boot überquerten wir den Pazifik zwischen Nicaragua, Honduras und El Salvador. Mittagessen gab es auf einer kleinen Insel, bereits in El Salvador. Traumhaft schön. 
In El Salvador dauerte die Einreise etwas, aber das störte uns schon nicht mehr. Danach ging es weitere 4 Stunden nach Suchitoto. Suchitoto ist eine Stadt im Norden El Salvadors, welche bei den Einheimischen sehr beliebt als Ausflugsort ist.
Leider hatten wir nur eine Nacht, also war die Zeit sehr begrenzt und musste genutzt werden. In der Stadttour war der Besuchs eines Wasserfalls dabei, wir durften mit einer 97 Jahre alten Dame Zigarren rollen und lernten das Kulturzentrum kennen, in dem die Bewohner der Stadt eine kostenlose musikalische oder künstlicherische Ausbildung bekommen können. 





Der Bürgerkrieg liegt noch nicht lange in der Vergangenheit und trotzdem stotzt die Gegend voller Energie und Zukunftslust. Noch nie habe ich so vielebemalte Hauswände gesehen. Ich finde das sagt viel über die Mentalität der Menschen aus. Weiter ging es am Nachmittag nach Ataco ins Hochland. Dort überraschte uns am Sonntagabend eine San Juan Prozession (ein befeierter Patron) mit Feuerwerk und Sonntagmarkt. Wir selbst bestückten uns mit selbstgebastelten Raketen und ließen diese im Hotelgarten starten…🎆😁😁😁




Am nächsten Tag brach ich mit 5 weiteren Verrückten auf, um Einen Adrenalinkick beim Canyoning zu holen. Dabei läuft man erstmal eine Stunde durch den Jungle um zum Flusslauf zu kommen und flogt diesem dann mit allen seinen Höhenunterschieden. Im Klartext heißt das wir sind 7 Wasserfälle runtergesprungen, die bis zu 8m hoch waren. Wer sich nicht traute bekam den Sicherheitsgurt an und seilte sich ab. So ein Spass. An einer Stelle tauchte unser Guide die Sprungstelle ab und fand einen riesigen Baum. Der musste dann erstmal mit geballter Manneskraft per Seil aus dem Wasser gezogen werden.
Der letzte Sprung war seitlich von einem ca. 60m hohen Wasserfall. Da wäre jede Höhe möglich gewesen. Die Jungs bekletterten sogar den Wasserfall und sprangen von dort runter. Nach einer anstrengenden Stunde Rückmarsch zum Auto fing es leider an zu Regnen und so wurden wir während der Rückfahrt mehr und kälter durchnässt, als bei unserer Wasserfalltour. Die Pizza und das Bier danach waren mehr als verdient und wärmten unsere Seelen wieder auf. 

Nun lege ich eine kurze Pause ein und sage Euch: seit gespannt auf die nächsten Länder: Honduras, Guatemala, Belize und finally Mexico.

Zur Zeit bin ich in Rio Dulce in Guatemala. Ein so wunderschönes Fleckchen Erde. So schön, dass unser norwegisches Pärchen ihren Nachbarn aus Kristiansand getroffen hat. Wie klein die Welt doch ist…

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